Erfahrungsbericht

Mutter und Tochter am Strand
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Mark (34) und Lina (25) feierten den ersten Geburtstag ihrer Tochter Marlen in Namibia. Drei Monate waren sie mit Kind und Kegel auf Reisen. Eine traumhafte Erfahrung, die viel weniger Komplikationen mit sich brachte, als zunächst erwartet.

“Zwei Monate lang sollte ich bei einer deutschsprachigen Zeitung in Windhoek arbeiten, während mein Mann sich eine Elternzeit genommen hatte, im letzten Monat wollten wir durch das Land reisen. Der leere Koffer stand vor uns, was sollten wir einpacken? Was braucht unser Kind in einem, in zwei, in drei Monaten? Ich konnte es nicht abschätzen. Wir packten Kleidung ein, die gerade passte, kauften Babysonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 in der Apotheke, Antimückenspray und nicht viel mehr als ein paar Pflaster und Wundheilsalbe. Die Frage zu Beginn ist ja eher eine Ganz-oder-Gar-nicht-Frage: Packe ich alles ein oder eben nur das Nötigste? Wir entschieden uns für Letzteres. Trotzdem schleppten wir zwei Koffer, ein Babyreisebett, einen Kinderautositz und den Buggy mit zum Check-in. Marlen schrie. Und als uns die Dame von der Fluggesellschaft noch freundlich darauf hinwies, dass wir schuld seien, wenn das Kind schreit, da sich unsere Anspannung übertrage, war unsere Laune am Tiefpunkt. Zu unserer Überraschung verlief der zwölfstündige Flug von Frankfurt nach Windhoek dann vom Start bis zur Landung ruhig. Marlen schlief. Sie war zwar zu groß für die Babyschale und musste auf unserem Schoß liegen, dadurch hatten wir wenig Schlaf – aber zumindest hatten wir und die anderen Fluggäste Ruhe. Unsere Bleibe in Windhoek war nicht luxuriös, aber in Ordnung. In der ersten Nacht fragten wir uns, was wir uns hier gerade eigentlich antun. Wir kannten niemanden, wir wussten nicht, wo der nächste Supermarkt war und was uns in den nächsten Monaten erwarten würde. Hatten wir uns und unserer Tochter zu viel zugemutet? Nein.

Am nächsten Morgen sprang ein Kakadu durch unseren Garten und wir wussten, wir hatten alles richtig gemacht. Das Klima war wundervoll, nachts kühl und tagsüber milde 25 Grad (namibischer Winter). Nach einem Jahr, in dem ich ausschließlich Windeln gewechselt hatte, wurde die Arbeit, die ein Baby machen kann, zur Nebensache. Wir entdeckten jeden Tag neue spannende Dinge, lernten schnell Menschen kennen und wurden Freunde des namibischen “Nationalsports” – dem Grillen. Die Nachbarn luden uns ein, ebenso meine neuen Arbeitskollegen, und wir fühlten uns schon nach einer Woche angenommen und wohl. Marlen freundete sich mit einem zahmen Erdmännchen namens Simon an und ihre ersten Schritte tat sie nach kurzer Zeit auf afrikanischem Boden – noch eine Woche vor ihrem ersten Geburstag. Sie genoss das Barfuß-und-ohne-Windel-Laufen und machte rasante Fortschritte. “Reisen bildet”, hatten meine Eltern vor unserer Abfahrt gesagt. Jetzt wusste ich, was sie damit meinten. Auch die vier Wochen, in denen wir durch das Land reisten, waren fantastisch. Auf einer Safari nannte Marlen jeden Elefanten WauWau und wir genossen die Dreisamkeit in unserem Geländewagen. Die Farmen, auf denen wir übernachteten, waren meist in Familienhand, Marlene stand viel im Mittelpunkt als kleines blondes weißes Mädchen – und sie liebte es.

Was wir gelernt haben in dieser wunderbaren Zeit: Geht es den Eltern gut, überträgt sich die gute Laune auch auf den Nachwuchs. Kinder sind überall auf der Welt glücklich, solange Mama und Papa in der Nähe sind. Das Leben muss nicht vorbei sein nach der Geburt eines Kindes – es bedarf lediglich ein bißchen mehr Planung…”

Tags: Elternzeit, Kleidung, Sport, Reisen, Erfahrungsbericht

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